Europas Energiesystem befindet sich im rasanten Wandel, und die letzten Wochen brachten energiepolitische Entscheidungen hervor, die Preise, Risiken und Chancen über Jahre hinweg prägen werden.
Neue EU-Prioritätsprojekte, eine umfassende Überarbeitung des deutschen Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und Rekordinvestitionen in die Stromnetze laufen alle parallel ab. Für die meisten Unternehmen klingt das abstrakt, doch die Auswirkungen sind sehr konkret:
- stärkere Preisschwankungen und höhere Netzgebühren
- mehr Wert durch Flexibilität, Speicherkapazität und intelligente Ladungen
- mehr Druck, Effizienz und CO₂-Reduzierungen nachzuweisen.
In diesem Artikel schauen wir uns an, was sich im letzten Monat verändert hat und wie Sie diese neuen Energieentscheidungen und -trends mithilfe Ihrer Energiedaten in echte Einsparungen für Ihr Unternehmen umsetzen können.
Was ist im letzten Monat geschehen?
In den vergangenen vier Wochen wurden auf EU- und deutscher Ebene mehrere wichtige energiepolitische Entscheidungen getroffen:
- Die EU hat ihre Liste der Projekte von gemeinsamem und gegenseitigem Interesse aktualisiert. Darunter befindet sich der SouthH₂-Korridor, eine Wasserstoffpipeline, die Nordafrika, Italien, Österreich und Deutschland verbindet, sowie die dazugehörige CO₂-Speicherung. Diese Projekte erhalten beschleunigte Genehmigungsverfahren und Zugang zu Fördermitteln.
- Der Deutsche Bundestag hat die EnWG-Novelle 2025 verabschiedet und damit einen Rechtsrahmen für die Energieverteilung geschaffen (§ 42c EnWG): Ab Juni 2026 können Endkunden, insbesondere private Haushalte und kleine Unternehmen, Energiegemeinschaften bilden und gemeinsam erneuerbare Energien nutzen.
- Im selben Paket lockert Deutschland die Regeln für die Energiespeicherung, beispielsweise durch neue Planungsprivilegien für große Batterie-, Wärme- und Wasserstoffspeicheranlagen außerhalb von Ballungsräumen.
- Weltweit und in Europa erreichen die Investitionen in Stromnetze Rekordwerte. Analysen von Institutionen wie BloombergNEF, IRENA und der IEA zeigen, dass jährlich Hunderte Milliarden Euro in Übertragungs- und Verteilungsnetze fließen, wobei die EU und Großbritannien zu den größten Investoren zählen.
Die Botschaft hinter all dem:
Energiesysteme werden lokaler, digitaler und stärker von flexiblen Verbrauchern abhängig.
Wenn Sie Gebäude, Produktionsstätten oder mehrere Standorte betreiben, ist diese Umstellung nicht theoretischer Natur. Sie verändert Ihre Planung von Photovoltaikanlagen, Speichern, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Verträgen sowie Ihr Einsparpotenzial.
Vom Dashboard bis zur Entscheidungsfindung – Daten sind wichtiger denn je.
Viele Unternehmen haben bereits ein Energie-Dashboard. Das Problem:
- Es zeigt, was passiert ist, aber nicht, was Sie tun sollten.
- Es ist im Energie- oder Anlagenteam angesiedelt, erreicht aber so gut wie nie die Bereiche Finanzen, Betrieb oder Management.
- Es ist statisch, während sich das regulatorische und marktbezogene Umfeld jedes Jahr ändert.
Angesichts der neuen Energiepolitik und der damit einhergehenden Trends werden drei Fähigkeiten entscheidend:
- Sichtweite
- Live-Ansicht von Verbrauch und Erzeugung pro Standort, Gebäude und Hauptlast
- Klare KPIs für Kosten, CO₂ und Eigenverbrauch
- Umsetzbarkeit
- Konkrete Maßnahmen identifizieren: Lastspitzenkappung, Lastverlagerung, Verbesserung des Eigenverbrauchs, Optimierung der Speicherkapazität
- Sich vor dem Handeln über die voraussichtlichen finanziellen Auswirkungen zu informieren
- Skalierbarkeit
- Anwendung erfolgreicher Maßnahmen auf alle Standorte
- Automatisierung von Berichten für Management, Wirtschaftsprüfer und ESG-Anforderungen
Das ist der Schritt vom Dashboard zur Umsetzung, und genau da kommt eine Plattform wie Apollo ins Spiel.
Die Regeln ändern sich. Ihre Daten entscheiden über den Sieg.
Unternehmen, die ihre Energiedaten verstehen und aktiv verwalten, werden davon profitieren:
- niedrigere Netzgebühren und weniger Kostenfallen
- bessere Nutzung von Photovoltaik und Speichern
- Bereitschaft für Energiegemeinschaften und neue Geschäftsmodelle
- glaubwürdige CO₂-Reduzierungen und stärkere Widerstandsfähigkeit
Wer Energie als Fixkosten in der Gewinn- und Verlustrechnung behandelt, wird zunehmend mehr bezahlen müssen – und weniger Alternativen haben.
Quellen:
https://www.taylorwessing.com/de/insights-and-events/insights/2025/11/energy-sharing-42-enwg
https://energy.ec.europa.eu/document/download/f3358e26-6bec-444b-8024-05385c28d00c_en
https://www.south2corridor.net/
https://www.iea.org/reports/world-energy-investment-2025